Ein herzliches Dankeschön an alle Spender

 Wir haben unser Ziel von 60.000 € erreicht.

 

Mit der 22-t-Fräse durch den Feldweg gewühlt

 

Zum 01.07.2021 begannen in Weiler die Fräsarbeiten für die Kabelverlegung der neuen Stromversorgung an den Ödenturm.

Alles war vorbereitet: die Wegränder waren gemulcht, viele Tonnen von Sand vorbereitet und der Fuhrpark war in Stellung gebracht.

Mit der 22-t schweren Fräse, vier Traktoren mit drei Anhängern, einem Radlader, einem Minibagger und einem großen Bagger stand eine Flotte an Fahrzeugen zur Verfügung, die ein schnelles und reibungsloses Vorgehen gewährleistete.

Um 10:30 durchbrach die Fräse in der Nähe des Ödenturms die Erdoberfläche und begann ratternd und staubend den ein Meter tiefen und 40 cm breiten Graben auszuheben. Der Aushub sammelte sich durch ein ausgeklügeltes Transportsystem fein säuberlich neben dem Graben.

In dessen Grund verlegte eine raffinierte Konstruktion aus einem Stahlkasten mit einem großen Trichter die Kabel selbständig in einem 20 cm hohen Sandbett.

Die Herausforderung an diesem kontinuierlichen Prozess war, die insgesamt 140 t Sand jeweils zeitnah so vor Ort bereitzustellen, dass ein Bagger den Sandtrichter permanent befüllen konnte.

Ein reger Pendelverkehr mit mehreren Fahrzeugen vom Sandlagerplatz zum Graben war die Folge. Während im unteren Bereich des Feldweges der Aushub noch überwiegend aus Steinen und Felsen bestand, änderte sich dessen Zusammensetzung Richtung Weiler immer mehr in lehmigen Boden.

Als großes Glück kann man sicher feststellen, dass das Wetter während der Arbeiten überwiegend trocken war, denn die Stabilität des ein Meter tiefen und nur 40 breiten Grabens hängt stark von der Feuchtigkeit des umgebenden Bodens ab.

So grub sich der Frästrupp Meter um Meter in Richtung Weiler, wobei die Widiastahl-Zähne der Fräse ohne Auswechslung bis zum Schluss durchhielten.

Im Nachgang des Fräsens wurden sofort Schutzplatten auf die Sandschicht gelegt und der Graben wieder mit dem Aushub verfüllt, wobei in ca. 10-20 cm Tiefe noch ein Sicherheitswarnband eingelegt wurde.

Übrig gebliebener Aushub wurde zeitnah abgefahren. So wurde der Großteil der über 600 m langen Verlegestrecke innerhalb von nur zwei Tagen abgearbeitet, bevor am Freitag ein Tieflader die Fräse wieder Huckepack nahm und zurück an ihren Heimatort in Neumarkt bei Nürnberg verfrachtete.

Neben der 4 x 150 mm-Starkstromleitung wurde im Übrigen ein Leerrohr verlegt, in dem man später einmal eine Datenleitung zum Ödenturm verlegen kann, um der Digitalisierung auch an einem der ältesten Bauwerke von Geislingen eine Chance zu geben.

Parallel zu den Fräsarbeiten wurde durch Schwenk-Bau die Straßenquerung der Stromtrasse unter der Hofstetter Straße durchgeführt. Einen Graben baggern, ein Leerrohr einsanden, den Graben wieder verfüllen und die Straße mit Asphalt wieder versiegeln und schon war dieses Teilstück erledigt.

Die Zuarbeit beim Fräsen, das Ausheben des Grabens im Turmbereich und das Wiederherrichten des Weges nach der Maßnahme, hat in vorbildlicher Weise die Firma Martin Keller Erdarbeiten aus Weiler umgesetzt. Ganz zeitnah, mit großem Maschineneinsatz und präziser Arbeit war die Firma Keller die größte Hilfe bei den Umsetzung der ganzen Baumaßnahme.

Die Weiterführung von der Strassenquerung zum Trafo-Kasten wurde Mitte Juli von der Firma Rapp kurzfristig, problemlos und sehr schnell umgesetzt.

Um unteren Bereich wurde der Graben Ende Juli bis zum Turm weitergeführt und fertig gestellt. Begleitet wurde diese Maßnahme von Kreisarchäologen Reinhard Rademache, der mit seiner Mitarbeiterin akribisch jede Baggerschaufel mit Aushub durchwühlte. Entgegen den Erwartungen wurde nicht Spektakuläres gefunden, aber das ist ja auch eine Erkenntnis.

Jetzt können die Installationsarbeiten an beiden Enden des neuen Kabels beginnen. Auch hier werden sich die Kosten durch ehrenamtliches Engagement von Albwerk-Mitarbeitern in Grenzen halten.

Am 29.07.2021 wurden uns um 22:00 Uhr vor Ort vom Albwerk Musterlampen vorgeführt und wir haben mit einer Gruppe von ca. 10 Leuten die unterschiedlichen Modelle bewertet. Es gibt unterschiedliche Leistungen der Lampen und bei manchen sogar die Möglichkeit, die farbiges Licht einzustellen. Es hat sich ein Favorit herauskristallisiert, jetzt muss noch letztendlich entschieden werden.

So hoffen wir, Richtung Herbst unseren Ödenturm nachts wieder strahlen zu sehen, selbstverständlich durch moderne, insektenfreundliche LED-Beleuchtung, die ebenfalls im Rahmen dieses Projektes realisiert wird.

An dieser Stelle auch gleich mal herzlichen Dank an Jörg Bopp, die diese Mammutbaumaßnahme koordiniert und selber auch viel geholfen hat. Außerdem hat es geschafft, vielen Unternehmen und Helfer zur ehrenamtlichen Mitarbeit zu motivieren, was uns sicher Tausende von € eingespart hat. Mich hat vor allem seine Ruhe beeindruckt, wenn was nicht gleich geklappt hat und alle geschimpft haben, dann hat er das Problem irgendwie gelöst.

An dieser Stelle gilt unser herzlicher Dank natürlich auch all jenen Helfern, die unentgeltlich oder zu reduzierten Konditionen Maschinen, Geräte, Material oder ihre Arbeitskraft zur Verfügung gestellt haben. Ohne diesen Einsatz wäre diese Aufgabe nicht zu stemmen und der begrenzte Finanzrahmen des Projektes nicht einzuhalten gewesen.

Besonderer Dank gilt auch dem Albwerk, das einen großen Spendenbeitrag eingebracht hat und uns in allen Bauphasen intensiv unterstützt hat.

Dr. Stephan Schweizer

1. Vorsitzender

Förderverein Ödenturm e.V.


Drucken